Barrierefreie Schranke Leintalstraße: Mehr Teilhabe und Mobilität für alle
Ein unüberwindbares Hindernis ist Geschichte: An der Schranke in der Leintalstraße – dem Weg zum beliebten „Silberbrünnle“ – wurde eine barrierefreie Lösung installiert. Dank des Einsatzes von Betroffenen und der Unterstützung der Kreisstadt Tauberbischofsheim konnte die Schranke mit einem Mobilitätsbügel ausgestattet werden. Die neue Technik ermöglicht Menschen im Rollstuhl, mit Beeinträchtigungen oder Kinderwagen eine sichere und einfache Passage. Das System stammt von Frank Marasek, der den Bausatz entwickelt und geliefert hat. Das Montageteam des Bauhofs – unter der Leitung von Mark Stephan und unterstützt von Monika Hönninger und Uwe Holler – hat die Umrüstung erfolgreich umgesetzt.
Bürgermeisterin Anette Schmidt zeigte sich bei der Eröffnung beeindruckt: „Es freut mich, dass wir hier ein Projekt realisiert haben, das Teilhabe und Mobilität für alle ermöglicht.“ Marasek wies darauf hin, dass Tauberbischofsheim die zweite Kommune ist, die das von ihm entwickelte System einsetzt. „Bestehende Schranken können mit meinem System nachhaltig und kostengünstig nachgerüstet werden – das spart Zeit und Ressourcen.“ Eine Schranke ist für Rollifahrer eine echte Barriere. Marasek, der selbst Rollstuhlfahrer ist, berichtet: „Mit einem Rollstuhl kommt man nicht unter dem Querbalken hindurch, und ein Umfahren ist auch keine Option. Die kleinen Rollen des Rollstuhls graben sich seitlich im Boden ein – man bleibt einfach stecken.“
Eine der Initiatoren ist Ina Behr. Sie hat die barrierefreie Schrankenlösung recherchiert und den Kontakt zu Marasek hergestellt. Sie betonte die Bedeutung dieser Maßnahme: „Für uns war es ein Herzensanliegen, eine Lösung für diese Schranke zu finden. Jetzt ist der Weg zum „Silberbrünnle“ für alle frei zugänglich. Die neue Schranke setzt ein klares Zeichen für Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe.“
Marasek stellte vor Ort die Details seiner Entwicklung vor, für die ein Patentantrag gestellt ist: Der Mobilitätsbügel aus Aluminium durchbricht die Schranke an einer beliebigen Stelle und ermöglicht eine Durchgangsbreite von einem Meter bei einer Höhe von über 180 Zentimetern. Bestehende Schranken in unterschiedlichen Ausprägungen können sehr einfach und in etwa 90 Minuten nachgerüstet werden. Mehr Infos auf www.barrierefreie-schrankensysteme.de
Das Projekt entspricht zudem den Vorgaben des Behinderten-Gleichstellungs-Gesetzes und des Bundeswaldgesetzes, welches zu Erholungszwecken Jedermann ein freies Betretungsrecht für den deutschen Wald einräumt. Mit dieser Umrüstung hat die Stadt einen wichtigen Schritt für mehr Inklusion getan – und gezeigt, wie gelebte Teilhabe funktioniert.